Den Höhepunkt des Petruschka-Projekts bildete die Aufführung von Strawinskys Ballett inmitten eines interkulturellen Jahrmarktsfests durch die Bochumer Symphoniker und Steven Sloane. Am 27. Oktober 2007 strömten mehr als 1.500 Menschen in die Bochumer Jahrhunderthalle, wo sie ein bunter Jahrmarkt erwartete.

An Marktständen konnten die Besucher spanische Tapas, orientalische Backwaren, türkischen Tee oder russische Marionetten kaufen. Kinder drehten auf einem Karussell der Jahrhundertwende zu den Klängen einer Jahrmarktsorgel ihre Runden, fuhren Hochrad oder ließen sich von einem türkischen Schattentheater in den Bann ziehen. Jugendliche Zirkusartisten zeigten ihre Jonglier- und Trapezkünste, während ein Kinderchor und ein Trio mit russischer Volksmusik um die Aufmerksamkeit der Zuschauer buhlten. Die Akteure waren dabei bis auf wenige Ausnahmen keine professionellen Schausteller, sondern mehr als 150 Kinder, Jugendliche und Erwachsene unterschiedlicher kultureller Herkunft.

Bereits im Jahrmarktsgeschehen war Strawinskys Petruschka präsent. So gab es neben russischen Spezialitäten auch zwei Puppenspieler, die eine für dieses Projekt neugeschaffene Version der Petruschka-Geschichte aufführten. Dazu erzeugten die verschiedenen Musikgruppen, die nicht nur nach, sondern auch nebeneinander spielten, jenes jahrmarktstypische musikalische Durcheinander von Klängen und Melodien, das Strawinsky auf kunstvolle Weise in seiner Musik porträtiert.

Nach einer Stunde Jahrmarktstreiben leiteten schmetternde Trompetenfanfaren den ersten Teil der Petruschka-Aufführung ein. Neben den Bochumer Symphonikern standen 50 Grund- und Hauptschüler aus Essen und Mülheim auf der Bühne, die zu Teilen der Musik eine freie Choreographie aufführten. Zu anderen Teilen wurde ein Film des englischen Animationskünstlers Victor Craven gezeigt, der die Petruschka-Geschichte in ihren Grundzügen erzählt und zugleich musikalische Strukturen visuell verdeutlicht.